Mittwoch, 20. Juni 2012

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran




Vor einigen Jahren war es eines der Bücher, die in aller Munde waren. Ein Buch das ganz weit in den Himmel gehoben wurde. Und da oben über alle anderen Werke thronte.

Lange Zeit habe ich es ignoriert, weil ich meist von Büchern eher enttäuscht wurde die so frenetisch gefeiert wurden.

Eben alles Geschmackssache.

Als der große Hype abzog, habe ich mich dann doch mal entschlossen es zu lesen.
Und gleich zu Beginn schon die große Überraschung.
100 Seiten.

Selten hatte ich so eine kurz verfasste Geschichte in Händen gehalten, aber es kommt ja auf den Inhalt an.

Dieses Buch hat den Ruf ein religiös/philosophisch angehauchtes Werk zu sein.
Das schreckt natürlich schon eine Reihe von Lesern ab, für alle die es so etwas nicht mögen sei gleich zu Beginn gesagt: “Es ist stark übertrieben“

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran ist ein sehr leises Buch, wenn man es so umschreiben möchte.
Die Geschichte ist sehr feinfühlig und unterhaltsam geschrieben, die einzelnen Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet worden.

Inhalt:


Moses der Sohn eines jüdischen Anwalts lebt im Paris der 50iger Jahre.
Moses wächst in einem reinen  Männerhaushalt ohne Mutter auf.
Der Vater erzieht seinen Sohn sehr streng und lieblos.
Nebenher leidet der Vater an schweren Depressionen, so ist er  keine wirkliche Bezugsperson für den kleinen Moses.

Aus Langeweile oder Frust fängt Moses  an im Kramerladen von Herrn Ibrahim zu stehlen.
Er bemerkt es sofort, doch lässt er den Jungen im Glauben, ein Meisterdieb zu sein.
Als Moses die Frauen für sich entdeckt und sich in eine Prostituierte verliebt, beginnt das wahre Dilemma.

Kurze Zeit später verlässt ihn auch noch sein Vater und der Junge steht völlig auf sich alleingestellt da.
An diesem Punkt kümmert sich Monsieur Ibrahim um den kleinen Jungen. Schnell wird dieser zum Vater- und  Großvaterersatz.

Monsieur Ibrahim hat für jedes Problem und Lebenslage einen passenden Rat, indem er aus dem Koran zitiert.
Er gibt ihm neuen Lebensmut und  Selbstvertrauen durch seine ruhige und weise Art.


Mein Fazit:

Es ist eine nette Geschichte für zwischendurch. Sie lässt sich sehr gut lesen und ist nicht wirklich schlecht.
Doch so in den Himmel loben wie viele, kann ich es einfach nicht. Es einige Ansätze die zum nachdenken und  schmunzeln anregen.

Die Idee der Freundschaft zwischen einen Juden und eines Moslems ist sehr schön umgesetzt worden. Monsieur Ibrahim gibt einem ohne aufdringlich zu wirken eine Nachhilfestunde in Nächstenliebe und Menschlichkeit.

Wer dieses Buch nicht liest wird auch nichts verpassen. Es ist eine nette Geschichte für Zwischendurch um dann für lange Zeit im Bücherregal zu verharren.

Falls ich euch neugierig auf dieses Werk machen konnte, wünsche ich euch viel Freude beim lesen dieses Buches.

Euer Ecki


2 Kommentare:

  1. Das Buch habe ich auch gelesen, in Originalsprache, ich fand die Geschichte auch ganz in Ordnung

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  2. Ja, sie ist ganz in Ordnung. Aber nicht so überragend wie einige Leser es darstellen.
    Kenne bessere Bücher ;-)

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