Deutsche Sprache


Wo beginnt Rassismus?



Nach Pferdefleischskandal und Sexismusdebatte gärt eine Sache unterschwellig weiter.
Was darf man in Kinderbüchern sagen oder wie darf man sich generell äußern.

Diese Woche ist Otfried Preußler gestorben.
Kurz vor seinem Tod griff die Regulierungswut wieder um sich.
Was ist die korrekte Ausdrucksweise im Umgang mit anderen Menschen.

Ist das Wort Neger korrekt?
Sicher nicht.
Sollte man es ersetzen?
Ich finde nicht.

Beispiel  Pippi Langstrumpf, so wurde aus einem Negerkönig ein Südseekönig.

Ich finde diese Änderung vollkommen in Ordnung.

Aber spiegeln Bücher nicht ihre Zeit wieder, in der sie geschrieben wurden?
Sind sie nicht ein Stück  Zeitgeschichte?

Man denke nur an Huckleberry Fin, wer das einmal gelesen hat schüttelt nur mit dem Kopf.
Jedoch umschreiben lassen würde ich es keinesfalls.

Sollte man Geschichte verändern nur weil das Gedankengut falsch ist und wir uns weiterentwickelt haben?

Aus der Geschichte kann man nur lernen wenn man sie nicht verändert. Oft genug wurde dies aus Ideologischen Gründen schon getan.

Und die Folge war ein Rückschritt.

Heute lachen wir über die prüden 50 iger Jahre, wo Menschen Filme verbieten wollten, wo etwas nackte Haut gezeigt wurde.

Etwas zu vernichten nur weil es einem nicht in den Kram passt, ist die einfachste Methode. Ich schätze viele haben einfach nur Angst vor der Disskussion.

Es änderst sich doch nur etwas in den Köpfen der Menschen, wenn man offen darüber redet und eine gemeinsame Lösung dafür findet.

Was ist Eure Meinung dazu?

Würde mich über Kommentare freuen. Also lasst uns mal offen über alles reden. Wenn ihr Euch traut.

Die Gedanken sind frei!

Euer Ecki


----------------------------------------------------------------------------------------------





Deutsch im Wandel der Zeit

http://www.projekt-bundestagswahl.de/index.php



Immer wieder hören wir die Bedenken wie Fremde Sprachen unsere Muttersprache verwässern, ganz besonders die Englische.

Es ist unbestritten das dieser Prozess da ist und weiter fortschreitet, doch die daraus resultierende Panik mit der verbundenen Weißsagung des sprachlichen Untergangs, kann ich nicht verstehen.

Sprachen sind etwas Lebendiges und fließendes, sie entwickeln sich weiter.
Nur eine tote Sprache wie z. B. Latein bleibt über die Jahrhunderte unverändert, und wird auch in Zukunft farblos bleiben.

Wir Deutsche scheinen wirklich einen Hang zu Tragödien und Untergangsszenarien zu haben
Wir gegen den Rest der Welt.

Dabei vergessen viele Menschen immer, dass dieser Prozess des Vermischens, Wandel und Neuentstehung bereits viel länger vonstatten geht, als viele vermuten mögen.

Ein gutes Beispiel:


Heute hat das Judentum keinen  großen Einfluss mehr auf unser aller kulturelles Leben. Es gab jedoch Zeiten, da war es ganz anders.
Dabei spreche ich nicht von Zeiten vor 1945.
Diese Wurzeln reichen bis weit in das Mittelalter hinein.
So gibt es unzählige sprachliche Beispiele für unser aller jüdisches Erbe, und zwar in der Sprache.
Wir benutzen im Alltag Wörter die uns so urdeutsch vorkommen, die aber eine ganz andere Herkunft besitzen.

Hier einmal eine kleine Liste von den sogenannten Deutschen Wörtern, danach sollte sich jeder Leser zurücklehnen um sich seine eigenen Gedanken machen, wenn er  glaubt mit der Deutschen Sprache geht es zu Ende.

“Leben bedeutet Veränderung und Veränderung ist immer ein Zeichen, dass es weitergeht. Nur der Stillstand ist der wahre Tod.”

Ich wünsche Euch viel Vergnügen beim grübeln über das Ende der deutschen Sprache



------------------------------------------------------------------------------------------



Unwort 2011


In der letzten Woche war es mal wieder soweit, es wurde das Unwort des Jahres gekürt.
Eine tolle Aktion, die schon eine feste Tradition in Deutschland gefunden hat.

Wie ein Feuerwerk zu Sylvester taucht es jedes Jahr auf.
Ein großes “Ahh “der Verzückung und schon ist es auch wieder aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden.

Wirklich schade, wie ich finde.

Dabei haben die Verantwortlichen sich doch das Ziel gesetzt das Sprachbewusstsein und die Sprachsensibilität der deutschen Gesellschaft zu schärfen.
Ein nobles Ziel.

Das Unwort des Jahres schärft seit langen den Blick der Menschen auf unsachgemäße Formulierungen, damit die Menschen sich mit der Thematik auseinandersetzen die sie beinhaltet.
Also ist das Unwort immer ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, es hilft uns sogar indirekt Probleme anzusprechen und in einem offenen Diskurs zu beseitigen.

Es ist keine starre Gruppe aus alten weisen Männern, sondern eine lebendige fließende Institution.
Zu den fünf aktuellen Mitgliedern ist immer ein Platz frei für einen von uns Normalbürgern.
Wer also mitentscheiden möchte welches Wort gewählt wird, kann sich auf diesen Platz bewerben.

Mein Lieblingsunwort ist leider nie in der Liste aufgenommen worden.

Unkaputtbar !

Aber egal, unten habe ich euch eine kleine Aufstellung gemacht.
Wie man so will eine kurze Reise durch die deutschen sprachlichen Fehlgriffe.

Ich wünsche euch viel Vergnügen in Erinnerungen schwelgen

Euer Ecki


Unwörter

2011: Dönermorde
2010: alternativlos
2009: betriebsratsverseucht
2008:  notleidende Banken
2007: Herdprämie
2006: freiwillige Ausreise
2005: Entlassungsproduktivität
2004: Humankapital
2003: Tätervolk
2002: Ich-AG
2001: Gotteskrieger
2000: national befreite Zone
1999: Kollateralschaden
1998: sozialverträgliches Frühableben
1997: Wohlstandsmüll
1996: Rentnerschwemme
1995:  Diätenanpassung
1994: Peanuts
1993: Überfremdung
1992: ethnische Säuberung
1991: ausländerfrei


-------------------------------------------------------------------------------------------------


Masematte

Was ist denn das?  
Werden sich bestimmt Einige oder sogar die Meisten fragen. 

Hier die Auflösung! 

Es ist eine noch lebende, gesprochene Sprache. 
Wo wird sie gesprochen?

In meiner Heimatstadt Münster und deren Umland. 

Der älteste Nachweis für seine Existenz ist das Jahr  1750. 
Masematte ist eine wilde Mischung aus vielen Sprachen und Dialekten. 
Sie setzt sich aus dem mittelalterlichen Rotwelsch, Jiddisch, westfälischen Platt und es sind auch einige Einflüsse aus der damaligen Jugendsprache der ansässigen Studenten nachweisbar. 

In seiner Entstehung war es nur einer gewissen Gruppe als Geheimsprache vorbehalten. 
Es waren die sozialen Randgruppen, Handwerker und Verbrecher die diese Sprache hauptsächlich benutzen um sich in der Öffentlichkeit frei ohne mithörende Ohren zu unterhalten. 
Erst in der Neuzeit hielt sie auch Einzug in die breitere Öffentlichkeit. 

In den letzten Jahren teilte Massematte das Schicksal von so vielen Dialekten in Deutschland, die mehr und mehr dem Hochdeutschen weichen mussten. 
Bis auf auf wenige Worte die im Münsterland ihren festen Platz in der Umgangssprache erhielten. 
So ist vielen Menschen in dieser Region sofort bekannt, dass es sich bei einer “Leeze” um ein Fahrrad handelt und wenn man hier etwas “Jovel” findet, kann er eine bekannte ansässige Disko meinen, oder etwas ganz toll finden. 

Deren heutigen Erhalt ist es einigen wenigen Liebhabern zu verdanken, dass diese Sprache nicht völlig untergegangen und in Vergessenheit geraten ist. So hat Klaus Sievert einen großen Teil für den schriftlichen Erhalt in Buchform beigetragen. 
Und es gibt sogar an der Uni Münster einen Kurs für Masematte. 

So bleibt uns auch in Zukunft diese Sprache erhalten. 

Da ich euch nicht endlos mit langen Texten ermüden will, habe ich ich wieder einmal eine kleine Hörprobe eingestellt. 

Hört doch mal rein. 

Euer Ecki







Übersetzung: 

Den Lorenz auffe Plautze

Wenn man von der Überwasserkirche zum Dom geht, sieht man plötzlich ein riesiges Plakat - so ein Schild, das immer da ist, wenn Bauarbeiter irgendwo arbeiten, und auf dem steht, warum die da arbeiten. 

Du guckst einmal, du guckst zweimal - und dann glaubst du, du hättest vielleicht ein paar Biere oder Schnäpse zuviel getrunken. 

Denn von dem Plakat schauen dich drei Behälter mit Wasser an - und daneben steht: 

“Ein öffentliches Bad für Münster”. 

Wasser auf dem Domplatz? 

Baden vor der Kirche?

Bikini-Mädchen, die sich mitten in der Stadt die Sonne auf dem Bauch scheinen lassen? 

Alles Täuschung ! 

Der Mann, der das Schild gemacht hat, hat mit der Schaufel nichts im Sinn.

Ist bloß ein Pinselquäler, der viel Staub aufwirbelt.


-----------------------------------------------------------------------------------


Patenschaft

Jeder von uns hat ein Lieblingswort.

Für alles kann man heutzutage Patenschaften übernehmen. Für Kinder, Tiere, Pflanzen usw. der Bedarf scheint in allen nur erdenklichen Bereichen riesig zu sein.
Und auch sinnvoll, in Zeiten der chronisch leeren öffentlichen Kassen.

Es ist eine schöne Geste für etwas, das einem persönlich am Herzen liegt, Verantwortung für seinen Schutz und Erhaltung zu zeigen.

Doch eine Sache wurde lange Zeit nicht ernst genommen, sogar lange verschmäht.

Die deutsche Sprache.

Jetzt ist damit endlich Schluss !

Der Verein Deutsche Sprache, die Technischen Universität Ilmenau und Medfux haben ein schönes Projekt ins Leben gerufen.

 Die Wortpatenschaft.

Dieses Dreigespann ermöglicht es uns für einen kleinen Obolus unser persönliches Lieblingswort zu schützen. Diese Patenschaft wird dann auch mit einer schönen Urkunde bestätigt.

Mit einer Wortpatenschaft befindet ihr euch dann auch in bester Gesellschaft:

Ulrich Wickert ließ sich z. B. das Wort “Freiheit”schützen.
Iris Berben das Wort “Silberhochzeit”.
Auch der Sultan von  Sabah beteiligt sich an diesem Projekt.

Schaut doch einfach mal rein. Sollte euer Wort noch nicht gelistet sein, auch kein Problem. Es dürfen jeder Zeit neue Wortvorschläge eingereicht werden, die man nach einer kurzen Prüfung freigeschaltet.

Hier der Link zu der Seite und viel Spaß bei den Wörtern adoptieren.


                                            WORTPATENSCHAFT


Euer Ecki



-----------------------------------------------------------------------------------------------


Heute möchte ich mal ein ganz anderes Thema ansprechen.
Englisch ist bekanntlich die beherrschende Sprache auf der Welt, in so ziemlich allen Bereichen.

Nicht ganz.
Deutsch eine aussterbende Sprache?
Wohlkaum!

Der Globalisierung sollten wir dankbar sein, denn im Ausland versteht man was wir sagen. 
Nicht nur wir Deutsche reisen gerne, sondern auch unsere Sprache.
Es gibt  Wörter neben Blitzkrieg, Autobahn, Sauerkraut und Kindergarten die es in den normalen Sprachgebrauch anderer Nationen geschafft haben.

Deutsch wird hauptsächlich in unserm eng begrenzten Sprachraum gesprochen und mit den paar Enklaven kommen wir auf  gute 120 Millionen Menschen, die sie als Muttersprache verwenden.
Deutsch wird auch außerhalb unserer Grenzen verwendet, nicht nur als eine gelernte Fremdsprache.
Zwar nicht als flüssig gesprochene Fremdsprache, doch  Deutsch hat in vielen anderen Ländern seine Spuren hinterlassen.

Also seid etwas stolz auf eure Muttersprache!
Hier mal eine kleine Aufstellung von den bekanntesten und beliebtesten Wörtern.


Gemütlichkeit / England, Schweden
Fingerspitzengefühl / China
Besserwisser / England, Finnland, Frankreich
Kaffeeklatsch / England
Gesundheit! / England, Cannada
Butterbrot / Russland
Arbeit / Japan
Fertig / Türkei
Krach / Frankreich
Deli(katessen) / USA
Glockenspiel / USA
Orgasmus / Japan
Plattenbau / England, Italien
Schadenfreude / Norwegen
Reisebüro / Estland
Außer Betrieb / Finnland
rasch / Mauritius
ach so / Libanon, Saudi Arabien




Mein Liebling ist  immer noch “Nusu Kaput”, stammt aus Nigeria und bedeutet dort Narkose.

Wenn ihr das nächste Mal auf “Reisen” seid, dann haltet Augen und Ohren auf, denn es könnte etwas Vertrautes in dieser fremden Sprache auftauchen.