Dienstag, 1. November 2011

Heino vs Schoßgebte

Auf dem Buchmarkt ist seit langem einiges in Bewegung, siehe Amazon und das E-Book.

Doch das hat mich auch überrascht!

Als ich in der letzten Woche bei Saturn war, traute ich meinen Augen nicht recht.

Bücher!

Ja richtig, Saturn verkauft Bücher.

Auch beim zweiten Blick waren sie noch da.
Na ja, zuerst dachte ich mir, bestimmt nur Mängelexemplare und Ramsch.
Weit gefehlt.
 Dort sind alle großen Namen aus der aktuellen Bestsellerliste zu finden. Darüber hinaus, auch viele weitere bekannte Titel.
Trotz der skeptischen Blicke die mir entgegengeworfen wurden, habe ich Fotos davon geschossen.








Die Frage bleibt, wer macht so etwas?

Die Antwort habe ich dann schnell erhalten.

KNV bestückt dieses Regal.

KNV ist einer der dominierenden Buchgroßhändler, im Netz auch besser bekannt unter Buchkatalog.de, mit seinen über 480.000 gelisteten Titeln ein ernst zu nehmender Anbieter.
Viele Jahre hat er nur den Buchhandel beliefert, doch KNV war schon immer etwas liberaler in seiner Firmenpolitik.

So waren sie auch der Wegbereiter für die Belieferung von Supermärkten, Schreibwarengeschäften und natürlich auch Amazon. Dies ist nur ein logischer Schritt für die Firmenleitung gewesen.
Medien zu Medien.

So schön es  für uns Verbraucher klingt, KNV sieht diesen Schritt nur für notwendig an, um auch in Zukunft seine Einnahmen zu erhalten.

Mehr nicht.

Hier geht es wie immer  ums Geld und nicht die Liebe zum Kunden.
Auf den ersten Blick ist dieses Angebot großartig.

Doch was ist mit den kleinen Buchläden?
Werden auch sie irgendwann das gleiche Schicksal  wie die Tante Emma Läden teilen, die den großen Supermärkten weichen mussten?

Was nützt einen ein ein riesen Angebot, wenn alles nur noch kalt und unpersönlich ist?
Es werden bestimmt in den nächsten Jahren einige kleine Buchhändler in die Knie gehen.
Bei Saturn sagte man mir, dass Bücher sogar bestellt werden könnten, wie bei den Cds.

Und um die Sache noch abzurunden, sie werden sogar täglich beliefert.
Ein Auge glänzt bei dieser Vorstellung und das andere Auge weint.

Was ist der nächste Schritt?

Eure Meinung zu diesem doch heiklen Thema interessiert mich sehr, deswegen würde ich mich über eure Kommentare freuen.


Euer Ecki

7 Kommentare:

  1. Was ist der Nächste Schritt? Den kleinen Buchhändlern wird wohl das gleiche Schicksal ereilen wie die Tante Emma Läden es bereits erlebten. Sicher es hat noch in gewissen Bergdörfern in der Schweiz noch kleinere Läden aber meistens sind es Filialen eines Detailhändlers wie Migros, Coop oder Volg. Aber die wirklich kleinen Läden existieren nicht mehr. So wird das wohl auch mit den Buchhändlern gehen.

    Was auch noch passieren könnte, dass es keine Printmedia mehr gibt, sondern nur noch E-Books. Dann werden die Druckereien immer überflüssiger und werden irgendwann aussterben und die Arbeitslosigkeit steigt weiter an, als es eh schon ist.

    Aber das ist nur meine eigene Meinung.

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  2. Es gibt ja wirklich viele Möglichkeiten, an Bücher zu kommen, sei es online oder vor Ort in Geschäften. Aber Saturn wird mir sicherlich genauso wenig einfallen wie andere Großmärkte, in denen es inzwischen Buchecken gibt, wenn ich gerne stöbern oder einkaufen möchte. Die Atmosphäre ist dort einfach unterirdisch und die Beratung auch schon zum normalen Sortiment eher schwach, wie wäre das erst bei Rückfragen zu Büchern?

    Bücher bei Saturn - nein, danke! Da müsste es schon echt ein Notfall sein.

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  3. Hier zeichnet sich das gleiche Phänomen ab, wie in vielen anderen Handelssparten. Tchibo verkauft doch auch mittlerweile alles. Sogar Reitsportartikel, obwohl dort die wenigsten Verkäufer jemals ein Pferd aus der Nähe gesehen haben! Beratung und persönliche Betreuung gleich Null. Das Aussterben der Fachgeschäfte wird weitergehen. Gerade auch im Buchhandel, wo sich neue Techniken ihren Platz erobern. Das Buch selbst wird dagegen nicht sterben, eher vielleicht einmal ein stiefmütterliches Dasein zwischen Kühlschränken und Kaffeemaschinen fristen.

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  4. Das befürchte ich auch, dass es in zwanzig Jahren keine kleinen Buchhändler mehr gibt. Später werden wir mal unseren Kindern/Enkeln erzählen, wie schön das früher alles war.
    Schreckliche Vorstellung!
    Nur die Printmedien werden bestimmt nicht verschwinden. Weil ein E-Book niemals das sinnliche Erlebnis eines gedruckten Buches ersetzen kann.
    Irgendwann wird Retro für die Kids in der Zukunft cooler als ein Reader sein.

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  5. @Rana:

    Unterirdisch ist das perfekte Wort dafür. Im ersten Moment habe ich an Amazon gedacht, wo ich dieses Regal gesehen habe.
    Beratung wird dort gleich Null sein.
    Bei Saturn würde ich auch nur ein Buch kaufen, wenn es ein Notfall wäre.
    Da teile ich deine Meinung.
    Das geht echt gar nicht.

    @Carol:

    Tchibo ist ein super Beispiel.
    Nur dort wirkt das Buchregal noch "KÄLTER" und "ABWEISENDER" zwischen den ganzen Elektrogeräten.
    Ich denke die Buchhändler müssen nicht aussterben.
    Die Macht der Verbraucher!
    Es passiert nur das, was wir auch zulassen. ;-)

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  6. Vielleicht hat man ja auch irgendwann garnicht mehr die Qual der Wahl auszuwählen wo man was einkaufen möchte, weil alle Mitbewerber mehr oder minder pleite sind. Selbiges träffe ja auch dann auf den Arbeitsmarkt und die entsprechen Gehälter zu. Sodass unser Konsum verhalten sowieso eingeschränkt abhängig wird. Wohle dem der im Trockenen sitzt.

    Ich bin aufjedenfall gespannt wie der Verbraucher das Angebot annehmen bzw. ablehnen wird, der Markt wird immer noch von "Angebot und Nachfrage" bestimmt. Vielleicht kann man mit seinem Konsumverhalten nicht die Welt verbessern, aber doch ein Stück weit ändern, wenn auch nur im Regionalen Kreis konstant hallten. Also kauft doch einfach bewusster ein, anstatt aus bequemlichkeit und vermeidlichen Zeitmangel alles aus einer Hand haben zu wollen.

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  7. Es liegt immer an den Menschen selbst was sie aus einer Sache machen und wohin die Reise geht.
    Klar ist aber, zu jeder Bewegung entwickelt sich immer eine Gegenbewegung.
    Es liegt immer in unseren Händen was daraus wird. Wenn wir etwas nicht wollen, sollten wir es auch laut sagen.
    Ich finde die Schuld liegt auch viel bei der Arroganz der Verlage und Buchhändlern.
    Es ist nun mal Zeit für eine Veränderung,
    Noch haben wir genügend Zeit sie zu gestalten. Immer nur über alles still zu meckern hilft nie.
    Also macht Euch bemerkbar. Jede Meinung ist es wert auch mal gehört zu werden.

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