Mittwoch, 16. Oktober 2013

Das verräterische Herz

Leider komme ich irgendwie nicht mehr dazu in der alten Regelmäßigkeit zu bloggen, nach kleiner Pause ein neuer Beitrag.
Ich habe mir für meine neue Rezension mal einen richtigen Klassiker ausgesucht.

"Das verräterische Herz" von Edgar Allan Poe

Gedankenwelt eine Psychopathen.
So könnte man die Geschichte in kurzen Worten umschreiben.
Es ist mein erstes Buch, welches ich von Edgar Allan Poe gelesen habe.
Ich bemerkte gleich schon auf den ersten Seiten, wie schwer es ist der Geschichte zu folgen, da sie doch sehr schwülstiger und ausschweifender Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Stellenweise kamen mir alte Erinnerungen aus der Schulzeit hoch,  Anette von Droste Hülshoff.
Beim weiteren lesen erinnerte es mich doch etwas an den Stil eines  Robert Louis Stevenson, der die Schatzinsel geschrieben hat.

Sehr vielschichtig dieser Poe, also las ich gebannt weiter.

Für die damalige Zeit musste es ein richtiger Schocker gewesen sein, was einigen Lesern schlaflose Nächte bereitet haben musste.
Nur heute bewegt es einen nur noch zum schmunzeln, denn die Abendnachrichten sind da schon mehr Gänsehaut bringender.

Inhalt: 

Worum geht es?
Hier erzählt ein offenbar ein geistesgestörter Mann, der fest davon überzeugt ist ,völlig NORMAL zu sein, wie es dazu kam, dass er zum Mörder wurde.
Er verdeutlicht immer wieder, wie hoch gebildet er ist und wie geschärft seine Sinne sind, natürlich  gegenüber uns Normalbürgern.

Die Anfänge liegen bereits in seiner Internatszeit, wo ein neuer Schüler, der zufällig auch  den gleichen Namen wie er trägt, in sein Leben tritt.

Auch hier hebt er sich bereits von allen anderen Menschen ab, indem er immer wieder verdeutlicht, dass er etwas Besseres ist.
Dieser Neue spielt mit ihm, indem er ihn nachäfft, in Kleidung, Gang und sogar Stimme. Alles ist darauf angelegt ihn aus der Fassung zu bringen.
Nur scheinbar ist er der Einzige, der diesen Frevel erkennt, keiner von seinen Lehrern und Mitschülern bemerkt es.

Der Wahnsinn schreitet in seinen Kopf immer weiter über die Jahre. Wohin er auch reist in Europa, sein Parodist ist immer dicht hinter ihm.

Ob es die Wahrheit ist bleibt offen, denn es gibt klare Anzeichen für Verfolgungswahn.
Er steigert sich so weit in diese Fiktion, dass er nicht mehr vor einem Mord zurückschreckt.

Dieser erste Mord könnte auch nur in seinem Kopf stattgefunden haben, weil er kurzzeitig sich selbst in seinem Opfer erkennt.

Nach einiger Zeit der Ruhe folgt der zweite Mord. Nur dieser äfft ihn nicht nach. Hier ist es das Auge was ihn zur Weißglut bringt.
Auch dies könnte ein perfekter Mord sein, doch das laut pochende Herz der Leiche verrät ihn vor der Polizei.

Mein Fazit:

Poe ist ein wenig gewöhnungsbedürftig vom Stil.
Als wirklichen Horrorthriller empfand ich es  nicht. Ich werde noch weitere Bücher von ihm lesen um ein wirkliches Urteil zu fällen.
Doch bis jetzt finde ich ihn ein wenig überschätzt, da habe ich schon weitaus bessere Klassiker gelesen.
Lesenswert ist es allemal!
Eben aus dem Grund, da es  ein Fenster in eine vergangene Epoche öffnet und man einen guten Blick auf die damalige Zeit erhellt.
Es ist eine Studie über den Wahnsinn und seine Wurzeln. Und selbst ein perfekter Mord kann durch Schuldgefühle vereitelt werden.

Lesenswert, aber kein herausragendes Meisterwerk

Viel Lesevergnügen falls ich Euch mal zu einem etwas anderen Buch bewegen konnte

Euer Ecki